Training alleine im Dunkeln

Dieses Thema im Forum "Freeletics für Frauen" wurde erstellt von mon_cheri, 9. November 2015.

  1. mon_cheri

    mon_cheri Ares

    Mich würde mal interessieren wie die andern Frauen das Thema hier sehen:
    Habt ihr Angst oder zumindest ein ungutes Gefühl wenn ihr alleine im Dunkeln trainiert?

    Ich muss sagen ich bin da ein ziemlicher Schisser und versuche die meisten Workouts zuhause zu machen. Aber für z.b. einen Kentauros fehlt mir im Wohnzimmer einfach der Platz und daher habe ich den neulich um 8 Uhr abends auf einem Spielplatz gemacht. Ich muss sagen so wirklich wohl habe ich mich dabei nicht gefühlt. Auch bei meinen Läufen alleine im Wald (tagsüber) habe ich immer ein wenig ein ungutes Gefühl und bei jedem Knacken im Gebüsch werde ich unruhig. So richtig genießen kann ich die Laufeinheiten dadurch leider auch nicht.

    Wie macht ihr das? Geht ihr zum Laufen alleine in den Wald oder trainiert ihr alleine abends im dunklen Park?
     
  2. su-ele

    su-ele Zeus

    laufen im wald - solange es hell ist, habe ich damit nie probleme, allein zu laufen. ich genieße es, allein zu sein und lange strecken auf menschenleeren wegen zu laufen, sowohl in berlin als auch in den nordhessischen wäldern, wo wir ein ferienhäuslein haben. im dunklen muss man in berlin im wald immer auf wildschweine gefasst sein, deshalb meide ich das.
    laufen nachts auf den straßen - nie ein problem.
    laufen und trainieren im dunklen im park oder auf dem spielplatz - nie ein problem. wobei der park, in dem ich trainiere, ausreichend von straßenlaternen angeleuchtet wird, und "mein" spielplatz hat sogar eine eigene laterne. unser spielplatz hat einen gemauerten unterstand mit bänken, wo manchmal obdachlose schlafen. ich behalte dann mein handy, rucksack etc gut im blick, aber das ist auch schon alles.

    ein "ungutes gefühl", ja das habe ich manchmal trotzdem, aber das ist immer grundlos. nur manchmal sind mir schlecht erzogene hunde unheimlich. ich bin ein paarmal gebissen worden, schon als kind, und ich kriege diese angst auch nicht mehr weg.
     
  3. baura

    baura Iris

    ich kann viel tagsüber machen, weil ich meine Zeit relativ frei einteilen kann.

    Ich würde nicht alleine im Wald im dunkeln laufen, wobei ich weniger Angst vor pöhsen Männern hätte, sondern eher davor mich zu verirren, ich seh einfach verdammt schlecht bei Nacht, mit oder ohne Licht, und dass ich einer Wildschweinrotte begegne. Weshalb ich auch mit meinen Ponys im Dunkeln nicht unterwegs bin, die würden zwar den Weg finden, aber die Wildschweine... grusel...

    Auf Spielplätze würde ich in meinem Heimatkaff neverever gehen. Da hängen oft Jugendliche mit Alk rum, die würden mir tatsächlich Angst machen.
     
  4. su-ele

    su-ele Zeus

    das ist ja mit oder ohne dunkelheit eine andere situation, wobei du denen, wenn du weit genug weg wärest, wahrscheinlich egal wärest. mir hat meine 17jährige tochter sowieso das absolut 100%ige versprechen abgenommen, nie irgendwo zu trainieren, wo auch ihre jahrgangs-buddys aus der schule rumhängen könnten, egal ob mit alk oder mit pfefferminztee oder anderen pflanzlichen produkten. schon deshalb ist für mich der park abends eher nogo. bei uns in der nähe ist auch ein großes fußballstadion, und ich würde nie im leben nach spielende zwischen irgendwelchen zuschauern rumwuseln, und ein teil von denen ist natürlich immer frustriert, nee, muss ich nicht haben.

    und wir haben in berlin auch parks, in denen in ganz großem stil gedealt wird, und da laufen dann auch die entsprechenden tölen rum, da würde ich auch nicht gern dazwischengeraten. das wäre dann wohl der moment, mich einer fl-gruppe anzuschließen.
     
  5. SvenjaR

    SvenjaR Ares

    da ich ja einen Hund habe, gehe ich natürlich auch im Wald spazieren, wobei ich die Dunkelheit wegen der Wildschweine meide. Aber auch wenn die Uhr umgestellt wurde, gewöhne ich die Tiere langsam daran, dass wir jetzt schon kommen.
    Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich ohne Hund auch nicht am Tag in den Wald gehen würde.
     
  6. Sabine Rpunkt

    Sabine Rpunkt Hyperion

    Ich mache die draußen-WOs eigentlich so gut wie immer im Dunklen, einfach, weil hier gegen 18 Uhr die Sonne ausgeschaltet wird, es im Hellen eh viel zu heiß ist und ich morgens früh (wenn es noch kühler ist) trainingsmäßig nicht in die Pötte komme.
    Zum Glück liegt der Trainingsort (ein Bolzplatz mit fast authentischer Fußballplatzmaßen) direkt neben der Avenida, wo um diese Zeit viele Freizeitsportler joggend und walkend unterwegs sind. Der Platz selber liegt zwar ziemlich im Dunklen, hat an meinem "Startpunkt" aber eine helle Straßenlaterne - im Moment wichtig, um die Pulsuhr zu erkennen.
    Manchmal kommen komische Leute vorbei, aber an sich ist der Platz bis ca. 20 Uhr sicher. Danach wechselt aber schlagartig das Publikum, die Avenida leert sich, die Feierabendsportler lösen sich in Luft auf und und sinistre Gestalten materialisieren aus dem Nichts, von denen ich aus Erfahrung weiß, dass sie lange Messer in ihren Gewändern verborgen halten. Daher trainiere ich dort auch am liebsten in den Abendstunden zwischen 18 und 20 Uhr.
    Ich nehme, wenn überhaupt etwas, auch nur eine Stofftasche mit einem altem Handtuch zum Hände aufstützen, eine Flasche Wasser und im Moment Stift und Blatt Papier zum Notieren von Werten mit. Das lege ich an meinem "Startpunkt" ab. Es sieht aus der Entfernung wie herumliegender Müll aus, interessiert also vermutlich niemanden.
    In D, in dem Provinzstädtchen, konnte ich auch nach 20 Uhr noch auf den Sportplatz oder in die Flussaue zum Training. Nie habe ich mich dort unsicher gefühlt.
     
  7. Enz

    Enz Hades

    Hallo mon_cheri.....hallo @all

    ich denke das es nicht nur ein Problem für die weiblichen Freeathleten ist....
    Ich grübel auch schon eine ganze Zeit nach wo ich meine WO absolvieren kann, da ich nicht gern in der Wohnung/Haus trainier und mir lieber einen grünen
    Fleck im Park/Wald/Wiese suche...daher, sry für den Ausdruck, kotzt es mich tierisch an das es so früh dunkel wird!
    Gern geh ich als WarmUp laufen, danach WO und ab nach Hause. Im dunkeln macht das schon keinen Spaß mehr. Gerade wenn man
    harte WO absolviert hat und danach total platt und ausgepowert ist, wäre es doch eine Leichtigkeit ... naja den Rest könnt ihr euch denken.
    Ich bin manchmal echt schon schockiert was tagsüber für Gestalten meinen Weg kreuzen...und man da schon blöd angemacht wird.
    Falls ich in der Dämmerung oder im Dunkeln dennoch raus gehe suche ich mir prinzipiell Strecken mit Beleuchtung, zur Sicherheit habe ich immer Pfefferspray
    mit, da mir auch schon mal ein Hund an den Fersen hing....(wozu auch Leinenzwang)...

    Sonst würde ich in solchen Zeiten nur innerhalb einer Gruppe trainieren, da fühlt man sich doch sicherer. Das fällt allerdings bei mir flach
    da es keine weiteren Freeathleten in meiner Stadt gibt :(
     
  8. Maxi King

    Maxi King Frischling

    Ich finde es jetzt im Winter auch total schwer..besonders wenn ich laufen gehen will gibt es bei uns nur einsame Strecken. Da fühlt man sich dann schon ziemlich unwohl. Am Besten läuft man einfach mit einem Freund. Und am Wochenende kann man ja dann was früher los. Die Workouts mache ich teilweise im Garten :)
     
  9. su-ele

    su-ele Zeus

    "am besten läuft man einfach mit einem freund".... das würde aber nur gehen, wenn jemand dasselbe programm hat wie ich. bei mir zb loslaufen morgens zehn vor fünf?????? und wenn du sprinttraining machst? bestzeit laufen willst, dich also definitiv nicht unterhalten wirst, weil du die luft brauchst?

    nein, ich würde sagen, am besten überlegt man sich, wovor man eigentlich angst hat, und wie wahrscheinlich es ist, dass hinter dem nächsten busch ein bösartiger oder psychotischer mensch sitzt, der nichts besseres zu tun hat, als stunden-, tage-, wochenlang hinter dem nächsten busch zu sitzen und auf geeignete opfer für zufällige raubüberfälle, vergewaltigungen und rituelle schlachtungen zu warten. diese wahrscheinlichkeit liegt bei null. ok nicht null, aber die wahrscheinlichkeit ist wesentlich, wesentlich geringer als ein hauptgewinn in einem jackpot. und dann kann man ja doch einfach weiterlaufen.

    beim alleinlaufen hätte ich, wenn überhaupt, nur vor wildschweinen respekt, und im dunklen vor allem davor umzuknicken. die wahrscheinlichkeit, im dunklen auf unebenen feld- oder waldwegen bei einem 10k-lauf umzuknicken, liegt pro lauf sagen wir mal bei 30%. deswegen hat es nicht mit angst zu tun, sondern mit dummheit, im dunklen auf unbeleuchteten feld- und waldwegen zu laufen.
     
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  10. mon_cheri

    mon_cheri Ares

    Su-ele du hat natürlich recht, die Angst ist eigentlich objektiv betrachtet total unnötig. Beim Laufen im Wald hat sich meine Angst mittlerweile auch etwas gelegt, zumal ich da dann auch meinen (zugegebenermaßen nicht gerade abschreckenden Wuschel-) Hund dabei habe. Aber abends ohne Hund auf dem Spielplatz - das war dann doch irgendwie spooky. Aber vielleicht legt sich ja auch hier das ungute Gefühl je häufiger ich es wiederhole.
     
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  11. Maxi King

    Maxi King Frischling

    Manchmal geht man ja auch unabhängig von Freeletics laufen - dann geht das mit dem Freund sehr gut.
    Und die "Gefahren" sind natürlich gering, aber das haben sich auch schon viele Opfer vorher gedacht und hinterher ist es doch nicht gut gegangen.
    Außerdem glaube ich, dass sich die meisten darüber im Klaren sind, dass die Wahrscheinlichkeit, das etwas passiert, ziemlich gering ist. Dennoch geht es eben darum, dass man sich einfach sicher fühlt und ich finde man sollte die Bedenken der anderen auch nicht so runterspielen.
     
  12. su-ele

    su-ele Zeus

    nein, dass wir im dunklen angst haben, das ist ein ganz superalter instinkt von so tagtieren wie uns, die nachts zwar noch einigermaßen gut hören, aber kaum noch sehen können. diese angst, vorsicht, der hohe adrenalinspiegel hat uns im wald am überleben gehalten.

    aber ich würde jetzt mal einfach sagen, die gefahr, von einem unbekannten menschen nachts in wald und gelände überfallen zu werden ist geringer als die gefahr, tagsüber an einer ampelkreuzung von einem auto erwischt zu werden. trotzdem haben wir an der ampel keine angst, im wald schon.

    ich wollte es jetzt genau wissen und habe mir die offizielle kriminalstatistik 2014 des bka geholt.
    https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik /2014/pks2014Aenderungsnachweis,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/pks2014Aenderungsnachweis.pdf

    in d gab es im jahr 2014 624 fälle von vollendetem mord und totschlag, darunter 75% in Ehe, Partnerschaft, Familie - also nicht im Wald - , in nur 20%, also 120 fällen, kannten sich täter und opfer nicht.

    aber es gab 3.377 verkehrstote. wenn ich am leben bleiben will, sollte ich also lieber nachts durch den wald joggen als tagsüber auf der a7 von kempten nach hamburg zu heizen.
     
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  13. mon_cheri

    mon_cheri Ares

    Naja wie gesagt objektiv ist es natürlich nicht gefährlich. Aber rein objektiv ist ja auch Fliegen viel sicherer als Autofahren und trotzdem versuche ich es zu vermeiden in ein Flugzeug steigen zu müssen. Ich bin wohl ein kleines Mimöschen. :bag:
     
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