Liebe Community, ich habe vor Kurzem angefangen regelmäßig Kraftsport und Ergometertraining zu betreiben (ohne ins Fitnessstudio zu gehen), um v.a. meine allgemeine Fitness und (Kraft)ausdauer zu verbessern (zusätzlich schwimme und golfe ich). Mir geht es explizit NICHT darum, in möglichst kurzer Zeit "Muskelberge" aufzubauen! Nun bin ich auf die App Freeletics gestoßen und habe mich mit der App ein wenig beschäftigt und einige Beiträge dazu durchgelesen. Allgemein finde ich die Idee ohne Geräte und mit einem virtuellen "Coach" zu trainieren sehr gut, doch schreiben viele, dass das "Free-Letics"-Training sehr hart sein sein soll. Aufgrund eines angeborenen Herzfehlers ist es mir aber leider nicht möglich Spitzenbelastungen (Puls ü180) und starke Belastung über einen längeren Zeitraum am Stück (Puls: 165-180) durchzuhalten. Gibt es denn bei Freeletics trotz dieser Einschränkung sinnvolle Trainingstipps- und pläne oder macht die App (bzw. das Kaufen eines "Coaches") für jmd. wie mich überhaupt keinen Sinn?
Ich würde sagen du kannst mal ein paar der freien workouts versuchen. Ist immer gut das selbst zu testen. Natürlich kannst du das alles in einem moderaten Tempo durchziehen und dann wird es natürlich auch nicht so hart. Umgekehrt - da ich das mit dem herzfehler nicht einschätzen kann - würde ich dann so oder so große Workouts meiden. Es wird nicht moderat wenn man ein Workout durchzieht, dass vom Volumen der Übungen her einfach zu viel ist. 150 oder 200 Burpess sind immer eine Herausforderung. Der Coach wird ich denke keine große Rücksicht nehmen. Die kleinen bzw kurzen Workouts hingegen können ein netter Zusatz sein. Vielleicht ist etwas wo du eher kraftbasiert trainierst eher was für dich. Evtl wäre Madbarz was für dich. Da kann man auch natürlich cardiolastigeres machen, aber viele freie Workouts sind mehr auf Kraft aufbauend. Oder Freeletics GYM - wenn du entsprechendes Gerät hast bzw an sowas in nen Studio kommst. Da ist der Coach auch ganz gut und dann hast du auch eh den coach für FL bodyweight.
Danke erstmal für die Antwort und ansonsten bin ich nicht so Fan von Fitnessstudios und trainiere auch lieber mit meinem eigenen Körper, aber wenn ich mir dein Beispiel so anschaue erscheint mir das nicht sehr sinnvoll. Ich mache ja bei meinem aktuellen Training auch solche Standardübungen wie Liegestütze, Kniebeugen etc., aber ich mache einfach alle Übungen die ich kann (so 5-6 verschiedene) 10-20x à 3 Sätze täglich, was vermutlich wenig effektiv ist und nach z.B. 10 Liegestützen am Stück muss ich auch schon Pause machen um nicht über einen Puls von 180 zu kommen, da erscheinen mir 200 (und dann noch so zu sagen "schwerere") ja utopisch. Naja schade, würde gerne mal so einen Trainingsplan durchziehen, aber ich darf mich nunmal nicht "bis zum Umfallen" quälen. In meinem Fall, wäre dann wahrscheinlich doch ein Trainer aus Fleisch und Blut die einzig sinnvolle Lösung ^^
Schau dir mal MADBARZ an. Da gibt es viele Workouts, die eher kraftlastig sind als kardiolastig. Da kannst du immer in deiner Pulszone bleiben. Die Anzahl der Wiederholungen ist auch nicht vorgegeben, sondern du machst immer so viel, wie du gerade kannst oder willst. Das wird dir eher entgegenkommen. FL oder auch Kernwerk gehen schon eher mehr zur Sache. Aber wenn du deine Kraftausdauer verbessern willst, wirst du nicht umhinkommen auch mal an deine Grenzen zu gehen. Du solltest das aber auf jeden Fall mit deinem Arzt absprechen. Er kann dir sicher auch Tipps geben, welche Workouts für dich geeignet sind. Grüße, Marc
Ich habe irgendwann angefangen, den Coach nicht mehr so 100%ig zu nehmen. Viele Freeleten schreien herum, dass man nur vorwärts kommt, wenn man den Trainingsplan genau einhält und jedes Mal Vollgas gibt, und dass es darum, immer wieder seinen Schweinehund zu überwinden. Als Pädagoge und mittlerweile ganz gut Informierter im Bereich Veränderungsarbeit glaube ich, dass das für viele Menschen nicht die optimale Art, sich zu motivieren und die begrenzten Ressourcen an Disziplin sinnvoll zu verwenden. Ich persönlich habe mir daher irgendwann eingestanden, dass ich ein gewisses zeitliches Pensum nicht überschreiten will, und dass mir der Umfang von einigen Trainingstagen einfach viel zu krass ist. Als ich im Januar dann mal wieder mit Freeletics angefangen habe, habe ich, um eine Trainingsroutine aufzubauen, in der ersten zwei Wochen jeden Tag trainiert, aber dabei nie mehr als 10-15 min gemacht. Dabei musste ich nicht selten den Inhalt der 5 Trainingstage im Coach auf weitere Tage umverteilen. Und hier ist das, was du mitnehmen solltest: Obwohl ich mich nicht genau an den Coach gehalten habe, hat sich was getan. Und noch immer, wenn es mir zu viel wird, nehme ich mir die Freiheit und mache den Rest an einem anderen Tag und verbessere mich trotzdem. Ich bemängele auch den Coach, dass er nicht die Flexibilität hat, unvollständige Trainings zu akzeptieren ("Ein abgebrochenes Workout ist ein nicht absolviertes Workout" halte ich für keinen sinnvollen Glaubenssatz, denn man hat was gemacht und ist erschöpft). Mein Workaround ist, sehr großzügig Zeit für das, was ich nicht geschafft habe, draufzulegen und dann eben kein Sternchen zu geben.