Dehnen oder Nicht???

Gerne doch.

 

@Surion vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Keineswegs missionarisch, sonder exakt wie gewünscht.

Es hat mir ein bisschen deine Sichtweise zu verstehen gezeigt und meine zumindest mal aktiv hinterfragt. Ich glaube zwar nicht dass ich als "Mensch mitten im Leben" zur Zeit meine Einstellung ändern werde, aber im Alter habe ich ja vermutlich wieder mehr Zeit, also es sei denn ich bin gerade beim Arzt.

Also mit "Mensch mitten im Leben" meine ich im übrigen...guter Ehemann und Vater sein, zu arbeiten im Job und Nebenjob, erworbener Eigentümer der gerade mit dem Bauträger juristisch streitet und nebenbei versucht zumindest regelmäßig die Freunde und Familie zu sehen.
Insofern warte ich darauf, dass das Kind oder viell. auch die Kinder groß sind, ich meine privaten ärger abgelegt habe und ich mich beruflich und privat soweit etabliert habe, dass ich trotz der noch verbliebenen "Pflichten" mehr Zeit für Sport und dann auch mehr Zeit für Bewegung haben werde. Ich rechne so mit einem realistischen Zeitfenster von etwa 15 Jahren, dann wäre ich ca. 50.

Also eigentlich jung genug um nochmal voll durch zustarten...

@slomo, jeder so wie er mag und kann, du hast mit einem langsamen Start dein Methode des warm up´s gefunden, aber du trainierst ja somit auch nicht FL es vorgesehen hat, nämlich von der Ersten bis zur Letzten Minute auf Volldampf, das ist ja dann etwas völlig anderes. Meine warm up Morpheus sieht auch anders aus als eine Athena auf Zeit... Das muss natürlich jeder selber wissen, ich gebe auch nur aktiv zu bedenken, dass die jenigen, die direkt mit Vollgas ohne jegliche vorherige Bewegung in ein WO gehen, sich sicherlich sehr schnell verletzen könnten! Noch nicht einmal werden! Nicht umsonst schwitzen Profisportler länger an als ich vermutlich überhaupt durchhalten würde auf hohem Niveau zu trainieren.
Wie gesagt alle sind ständig im Zeitdruck und jeder versucht einen effizienten Weg zu finden das ganze optimal zu nutzen. Bei dir ist es ein gemäßigter Start, andere trainieren 5x 15-20 min/Woche ich halt nur 3x, dafür aber selten unter 1 -15.h.

In diesem Sinne, euch allen einen schönen und sonnigen Wochenstart!
Beste Grüße,
Pascal

 

Es gibt sogar Studien, die einen Zusammenhang zwischen sitzen und einem fruehen Tod herstellen, aber damit habe ich mich noch nicht genau befasst, nagelt mich hier also nicht fest.

 

Mittlerweile bin ich über jeden Anruf in meinem Büroalltag dankbar, der mich flotten Schrittes ans andere Ende der Abteilung ruft, um Drucker, PCs, oder sonstige Geräte wieder zum Laufen zu bringen. Ob ich dafür jetzt Physik gebraucht hätte, weiß ich nicht, aber die findet quasi auch eher im Sitzen vorm Monitor statt. Aber es gibt schon Tage, wo ich immerhin 7000 Schritte nur im Rahmen meines Bürotages zurücklegen.

 

Zunächst @Surion sehr schöner Post ;-)

Ich habe festgestellt, dass wenn ich sofort loslege keine guten Ergebnisse erziele, oder sagen wir nicht die optimalen Ergebnisse also nicht mein komplettes Potenzial abrufen kann.
Das "Aufwärmerlebnis" ist sicher für jeden ein Anderes, aber es braucht ja gar nicht viel. Wenn ich ein wirklich schweres Workout vor mir habe dann gehe ich ca. 1-2 km ganz locker zum joggen aber wirklich locker... in einem Tempo in welchem ich mich noch neben der Rennerei unterhalten könnte. Dann habe ich am Ende des Aufwärmens einen Puls iregendwo im Bereich 135-145 (ist auch sicher bei jedem anders) und bin schön warm, Der Kreislauf ist in Schwung und los geht's. Der ganze Spass dauert nicht länger als 10 Minuten und das ist es mir Wert ;-)

 

Man braucht nicht studieren, um einen "beweglichen Job" zu haben Ich habe auch nur mittlere Reife und bin im Lager (Warenausgang) gelandet. Ich bin den ganzen Arbeitstag in Bewegung (ausser in der Pause). Klar zwischendrin fahre ich auch Stapler, aber das ist auch immer im Wechsel. Auf den Stapler hoch, etwas wegfahren, vom Stapler runter...wieder Tätigkeit in Bewegung...Stapler hoch...fahren...Stapler runter...usw. Und die meiste Zeit, in der wir Stapler fahren, fahren wir rückwärts, weil die Sicht nach vorne versperrt ist. Das heißt, der Unterkörper "guckt" nach vorn, Oberkörper zu Seite und der Kopf nach hinten. Wenn man dann nach Hause kommt, ist man froh, dass man sich mal bequem hinsetzen kann. Denn auch ein Stapler ist nicht bequem, das wird man teilweise "durchgeschüttelt". Dieses durchschütteln und das rückwärts fahren waren für den Werksarzt Grund genug, um mir damals in meinen Schwangerschaften das Staplerfahren zu verbieten. Auch meine anderen Tätigkeiten in meiner Abteilung sind für Schwangere nicht erlaubt. Ich musste während den Schwangerschaften in eine andere Abteilung im Lager.
Und trotz dieser Arbeit (die ich seit fast 21 Jahren mache) war ich bis Mai vollkommen untrainiert. Also auch so eine Arbeit schützt nicht vor "Unbeweglichkeit", sie macht nur die Knochen kaputt. Während der Arbeit habe ich genug Ausdauer, aber im Sport fehlt es mir noch daran. Aber wir rennen ja auf Arbeit nicht Ist ja nur gehen, stehen, heben, tragen, ziehen, schieben, Stapler fahren....also nix wo der Puls hochgeht.

 

@Surion: Da du die Studie erwähnst, hast du schon in Kelly Starretts "Deskbound: Standig up to a sitting World" (-> Sitzen ist das neue Rauchen) reingeschnuppert? Würde mich mal interessieren ob das wirklich praktischen Input liefert und wie weit das ein neues Konzept darstellt. Wenns nicht so teuer wäre, würde ich es wohl blind kaufen

Ich mach mich immer ein bischen warm, bevor ich mit dem WO anfang. Alle (großen) Gelenke einmal gut durchbewegen und den Puls etwas erhöhen. Morgens nach dem Aufstehen wär ich sonst zu steif und die Gefahr sich zu zerren wäre bei dann schon fast eine Garantie. Als Cool-down dehn ich mich meist, nicht immer, und nicht immer alles, aber alles immer wieder mal. Ansonsten mach ich an "Pausen" Tagen auch gerne mal ausgiebiger Mobility Arbeit. Aber eher auf der entspannten Seite ohne großen Krafteinsatz. Gestern hab ich mich mal in "Animal Athletics" eingelesen und heute früh dann versucht ein paar Übungen daraus nach zu voll ziehe... huihuihui, ganz schön fordernd. Klar es siegt ulkig aus, aber zum Teil sind das ganz schön komplexe Bewegungen die (richtig ausgeführt) sehr viel Körperkontrolle und gezielte Kraft benötigen. Ich glaube, das werd ich noch weiter antesten und sicher regelmäßiger ins Portfolio mitaufnehmen (Wers nicht kennt: Crab und Bear Walk sind z.b. Bewegungsmuster die sich dort auch finden. Allerdings gehören die eher zu den leichteren).

 

Die Theorie dahinter ist ja nichts Neues oder Exklusives, aber explizit dieses Werk habe ich nicht gelesen, tut mir leid.

 

Zum Thema "wenn ich mich ein paar Tage nicht dehne, wird meine Beweglichkeit nicht leiden":

Meine alte LWS-Problematik ist zurzeit wieder da, weil ich dämlich gestolpert bin, sodass ich mich seit vier Wochen etwas vorsichtiger betätigen muss.

Meine Beweglichkeit war schon nach zwei Tagen dramatisch schlechter und ich habe mich nur vorsichtiger gedehnt, nicht völlig verzichtet.

 

Hallo Leute, dehnen gehört für mich (jetzt) auch dazu. Dadurch das ich vorher nur stumpf Gewichte im Gym bewegt habe und den Fokus wirklich nur auf dem Gewicht hatte, bin ich echt eingerostet. Das erste Dynamik warmup und der Stretch danach haben mir gezeigt das ich da ne große Baustelle habe. Zeitaufwendig ja, nur wenn es der Coach will? No excuses

 

Also ich dehne auf zwei verschiedene Arten.

1.
Vor dem täglichen Training die Muskeln die ich an diesem Tag besonders beanspruche.

2.
Beim Fussball schauen sitze ich auf der Erde auf einem kleinen Teppich und dehne alles worauf ich gerade Bock habe.

 

Dehnen vor dem Training kann die Trainingsleistung minimieren. Besser sind dynamische Aufwärmübungen. Wer sich allerdings mit Dehnübungen vor dem Training wohler fühlt, der sollte auf keinen Fall hierauf verzichten.

 

Ich triebe neben freeletics auch noch einen Mannschaftssport. Ich hatte für einer gewissen Zeit mal Probleme mit den Adduktoren. Seit dem dehne ich mich eigentlich regelmäßig vorm Sport und danach. Die vereinzelten male, als ich es nicht gemacht habe, hat sich das durchaus bemerkbar gemacht. Nicht in Form einer schlechteren Trainingsleistung, aber sehr wohl in Form von Schmerzen bzw diese sind einfach recht früh aufgetreten